Spielbericht Yokozuna gegen Ranshofen:
Nehmet alle ein Schnitzmesser zur Hand und graviert euch das Datum des 27. 02. 2010 auf die Oberschenkel – unser Capo hat eine Runde Seiderl bezahlt! Manchmal wird das Unfassbare Wirklichkeit. Wir vermuten einen Lottogewinn oder eine Karriere als Callboy – wir wissen es nicht. Doch er mag diese Tradition ruhig aufbauen, wir sind dabei.
Nun zu den Spielen:
Wer es noch nicht weiß – gegen Gü sollte man tunlichst vermeiden, in ein Turmendspiel zu kommen. Denn unser Brett 1 lernte in seiner Jugend die Werke des Herrn Cheron über dieses edle Endspiel einfach auswendig, was natürlich das heutige Nachdenken über die Züge sehr vereinfacht. So auch in dieser Partie. Gü hatte die Möglichkeit, ein Bauernungleichgewicht mit einem Turm herzustellen, was zumindest Schwierigkeiten erzeugte. Dann wickelte er völlig überraschend in ein Bauernendspiel ab, das unser Präsident nach kurzem Blick für Gü verloren gab. Eine Viertelstunde später sahen alle, dass Gerhard schon einzige Züge finden musste, um noch Remis zu halten. Grats Gü, wie immer eine feine Leistung. Seiderltechnisch dürfte auch alles geklappt haben, die Kellner im Saalfeldner Lokal „Stockwerk“ lächeln immer noch selig über soviel Aufnahmefähigkeit.
Brett 2, unser Capo, unser Held. Diese Partie zeigt, warum Capo so gerne schnell Remis bietet. Er schafft es nämlich tatsächlich, sich, wenn er spielt, mit Stellungsproblemen zu umgeben. So machte er sich ohne größeren äußeren Zwang einen feinen Isolani, tauschte dann seine Figuren ab und erkannte die Schwäche seines Bauern. Wahrscheinlich hat er sich geschworen, wenn er diese Partei überlebt, dass er uns mit Gratisbier überschütten will. Er hat es überlebt.
Meine Partie war die übliche Mischung aus Chaos und Zufall. Irgendwie habe ich heuer das Glück, dass sich meine Partner ab einem gewissen Zeitpunkt entscheiden, eine Figur einzustellen. So ist Schach etwas einfacher. Wenn also alle anderen bitte sich auch nach diesem Prinzip organisieren wollen – dann könnte ich die 2000 wieder anstreben.
Heinz tanzte mit seiner schwarzen Dame durch die Stellung und erreichte irgendwie eine verschachtelte Position. Das Remisangebot nahm er an wie ein Präsident – schneller als sein Schatten. Trotzdem eine schöne Leistung.
Es gibt verschiedene Arten von Schachspielern: Zurückhaltende, Vorsichtige, Angriffslustige, Aggressive, Hyperaggressive – und Werner. Wenn Werner auf ein Matt spielt, dann existiert der Gegner nicht mehr, dessen Chance verschwinden völlig aus dem Bewusstsein des Angreifenden. Leider ist Schach ein Spiel für zwei Personen und Christa baute gemeinerweise ihrerseits einen Mattangriff auf. Dieser wiederum war von Erfolg gekrönt. Wenn Werner seine furiosen Angriffe noch nach hinten absichert, dann wird es aber gefährlich für uns.
Rene hatte nach seiner langen Pause das Glück, gleich einen Eloriesen auszufassen. Trotzdem glaube ich, dass ihn der Schachvirus wieder gepackt hat. Und zumindest war er dabei, als der Capo ein Seiterl zahlte.
Euer,
Tuss |
Für unser Senoplast-Team ist mit dieser Niederlage in Höhe von 2:4 der Abstieg endgültig fixiert. Einzig die Senioren des Teams konnten ihre Stellungen siegreich verwerten:
Brett 1: Grundner Alois - Cardaklija Mirsad 1:0
Cardaklija spielte die Eröffnung ungenau, wonach Grundner in ein starkes Spiel kam und glatt gewann.
Brett 2: Schöpf Gerhard - Hasanovic Nurija 0:1
Ein scharfes Spiel ohne Rochade auf beiden Seiten und mit verwickelten Fesselungen. Zuletzt konnte der überwiegend dominierende Hasanovic mit einem furiosen Finale schön gewinnen.
Brett 3: Grießer Markus - Wenger Anton 0:1
Grießer bekam in der Eröffnung einen Isolani "verpasst". Mit diesem Problem und weiteren selbstgemachten stellte er in Zeitnot eine Figur ein, wonach er aufgab.
Brett 4: Scharler Walter - Hamsic Vahidn 0:1
Scharler hatte lange einen Mehrbauern. Hamsic spielte das entstandene Turmendspiel jedoch wesentlich gefinkelter, wonach der Uttendorfer die Waffen strecken musste.
Brett 5: Ellmauer Klaus - Vasic Zlatomir 0:1
Ellmauer schien mit ungestümem Angriff zunächst seinen Gegner "fressen" zu wollen. Er konnte seine Chancen jedoch nicht verwerten. So kam Vasic in ein starkes Spiel, das er schließlich klar für sich entscheiden konnte.
Brett 6: Müllauer Erwin - Radoslavjevic Sl. 1:0
Müllauer bot bald einmal vergeblich Remis. In Folge konnte er im Mittelspiel einen Bauern gewinnen, später eine Figur. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen. |